Historischer Kontext
- Julirevolution in Paris (1830): ‚Bürgerkönig’ Louis Philippe
- Hambacher Fest: Massendemonstration des liberalen Bürgertums (1832)
- 1833: Sturm auf die Frankfurter Wache
- ‚Deutscher Bundestag’ verbietet im Jahre 1835 das ‚Junge Deutschland’
- Weberaufstand in Schlesien (1844)
- 1848: Revolutionäre Unruhen in Europa
- Zusammentritt der deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche (18.05.1848)
Begriff
- Das ‚Junge Deutschland’ bezeichnete eine literarische Bewegung bzw. lose Vereinigung von Schriftstellern wie Ludwig Börne, Heinrich Heine, Ludolf Wienbarg, Theodor Mundt, Heinrich Laube und Karl Gutzkow zwischen 1830 und 1840.
- Der Begriff Junges Deutschland steht analog zur Begriffsbildung in der Politik (Giovina Italia und Les Jeunes-France, Junges Europa) und Literatur. Er weist auf die revolutionäre Aufbruchstimmung nach der französischen Julirevolution 1830 hin.
- Die literarische Vereinigung ist Teil bzw. Wegbereiter der politischen Tendenzdichtung des Vormärz.
Literaten
- Die Schriftsteller des ‚Junge Deutschland’ kritisierten in ihrer Literatur die moralische und gesellschaftliche Ordnung der Restaurationszeit, die Allmacht des Staates, soziale Ungerechtigkeiten, Adel und Kirche und den Idealismus von Klassik und Romantik.
- Ihre politischen Vorstellungen orientierten sich an den bürgerlich-liberalen Ideen.
Themen
- Politische und gesellschaftliche Probleme der Gegenwart
- Kritik am Feudalstaat
- die Ausbeutung des Menschen durch den Staat
- Bedingtheit des Menschen durch Triebnatur, Soziallage und Fremdbestimmung
- Zerrissenheit des Individuums in einer Übergangszeit
- Drama (offene Form), Erzählung (auf dokumentarischer Grundlage) und Lyrik (Ironische Verwendung der Elemente wie Motive, Chiffren etc. der romantischen Lyrik) sind mit bedeutenden Werken im Jungen Deutschland vertreten.
- Hinzu kommen journalistische Formen wie beispielsweise Literaturkritik, Feuilleton oder Berichterstattung.
Vertreter / Werke
- Heinrich Heine (1787 – 1856): ‚Die romantische Schule’, ‚Deutschland. Ein Wintermärchen’, Buch der Lieder’
- Ludwig Börne (1786 – 1837): ‚Briefe aus Paris’(Briefsammlung)
- Heinrich Laube (1806 – 1886): ‚Das junge Europa’
- Karl Gutzkow (1811 – 1878): ‚Wally, die Zweiflerin’ (Roman)
- Georg Herwegh (1817 – 1875): ‚Gedichte eines Lebendigen’
- Ferdinand Freiligrath(1810 – 1876): ‚Ein Glaubensbekenntnis’
- August Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874): ‚Deutschlandlied’