Gerhart Hauptmann

 

1862

  • Am 15. November 1862 wird Gerhart Johann Robert Hauptmann im schlesischen Obersalzbrunn (heute Szczawno Zdroj, Polen) geboren. Seine Eltern sind der Gastwirt/Hotelbesitzer Robert Hauptmann und dessen Frau Maria, geb. Strähler.

1868

  • Eintritt in die Dorfschule.

1874

  • Wechsel an die Realschule am Zwinger in Breslau.

1878

  • Erfolglos geht Hauptmann von der Schule ab.
  • Beginn einer landwirtschaftlichen Ausbildung bei seinem Onkel in Schlesien.

1880

  • Abbruch der landwirtschaftlichen Tätigkeiten aus gesundheitlichen Gründen.
  • Hauptmann besucht die Bildhauerklasse an der Breslauer Königlichen Kunst- und Gewerbeschule.

1881

  • Ausschluss aus der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule.
  • Hauptmann verlobt sich heimlich mit der Großgrundbesitzertochter Marie Thienemann, welch ihn fortan finanziell absichert.
  • Beginn eines Bildhauerstudiums in Jena, welches Hauptmann nach kurzer Zeit wieder abbricht. Während seines Studiums besucht er u.a. Vorlesungen von Ernst Haeckel und Rudolf Euken, deren Einfluss ihn zum Schreiben animiert.

1883

  • Nach einer Mittelmeerreise hält sich Hauptmann in Rom auf, wo er erfolglos versucht als Bildhauer zu arbeiten.
  • Erkrankung an Typhus.

1884

  • Besuch der Zeichenklasse an der Königlichen Akademie Dresden.
  • Kurzer Versuch eines Studiums in Berlin, mit Vorlesungsbesuchen bei Ernst Curtius und Emil Du Bois Reymond.

1885

  • Heirat mit Marie Thienemann, die im Laufe der Ehe drei Söhne zur Welt bringt.
  • Hochzeitsreise nach Rügen mit Aufenthalt in Hiddensee.
  • Umsiedlung nach Erkner (bei Berlin).
  • Durch seine Frau finanziell gut situiert beginnt Hauptmann als freier Schriftsteller zu arbeiten.
  • Hauptmann verkehrt in dem naturalistischen Berliner Dichterverein „Durch“, in dem er den Umgang mit zahlreichen Künstlern der Berliner Moderne pflegt.
  • Bekanntschaft u.a. mit Arno Holz.

1887

1888

  • Aufenthalt in Zürich bei seinem Bruder Carl.

1889

  • Das sozialkritische Drama Vor Sonnenaufgang“ wird in der „Freien Bühne“ Berlin uraufgeführt und sorgt für viel Furore, wodurch Hauptmann stark an Popularität gewinnt. Das Drama gilt heute als das grundlegende Stück für den Naturalismus, dessen wohl bedeutendster Vertreter Gerhart Hauptmann werden soll.
  • Umzug nach Charlottenburg.

1890

  • Publikation des Dramas „Das Friedensfest“.

1891

  • Umsiedlung nach Mittelschreiberhau in ein, zuvor zusammen mit Bruder Carl,  gekauftes Bauernhaus.
  • Das Drama „Einsame Menschen“ wird veröffentlicht.

1892

  • Hauptmann verfasst das Drama „College Crampton“.
  • Nach einem Aufenthalt im schlesischen Webergebiet verfasst Hauptmann „Die Weber“ (Druck 1893). Das gesellschaftskritische Stück gilt heute als sein bedeutendstes Werk.
  • Nach der Uraufführung von „Die Weber“ lässt der Polizeipräsident das Stück verbieten und Kaiser Wilhelm II gibt seine Loge im Deutschen Theater auf.

1893

  • Die Komödie Der Biberpelz“ und die naturalistisch-romantische Traumdichtung „Hanneles Himmelfahrt“ werden erstmals aufgeführt.
  • Liebschaft mit der 18-jährigen Margarete Marschalk.

1894

  • USA-Reise zusammen mit seiner Frau.
  • Gerhart und Marie Hauptmann trennen sich. Sie zieht zusammen mit den Söhnen nach Dresden, er nach Berlin.

1896

  • Veröffentlichung des Versdramas „Die versunkene Glocke“, in dem sich Hauptmann der Neuromantik des fin de Siècle zuwendet.
  • Hauptmann gewinnt erstmals den Grillparzer-Preis.
  • Bei der Verleihung des Schillerpreises kommt es zum Eklat, da sich Kaiser Wilhelm II weigert Hauptmann diesen zu überreichen.

1897

  • Italienreise mit Margarete Marschalk.

1898

  • „Fuhrmann Henschel“ wird veröffentlicht.

1900

  • Kauf eines Grundstücks in Agnetendorf (Riesengebirge).
  • Geburt des Sohns Benvenuto.
  • Die Dramen „Michael Kramer“ und „Schluck und Jau“ erscheinen.

1901

  • Umzug nach Agnetendorf.
  • Publikation des Dramas „Der rote Hahn“.

1902

  • Das Drama „Der arme Heinrich“ erscheint.

1903

  • Berufung als Geschworener bei einem Prozess wegen Kindsmordes. Hiervon beeinflusst verfasst Hauptmann das Schauspiel „Rose Bernd“, welches noch im selben Jahr aufgeführt werden soll.

1904

  • Scheidung von seiner Ehefrau Marie.
  • Hochzeit mit Margarete Marschalk.

1905

  • Beginn einer einjährigen Liaison mit der 16-jährigen Schauspielerin Ida Orloff.
  • Zum dritten Mal erhält Hauptmann den Grillparzer-Preis.
  • Die Universität Oxford verleiht Hauptmann die Ehrendoktorwürde.
  • Hauptmann verfasst das Drama „Elga“.

1906

  • In seinem Werk „Und Pippa tanzt!“ verarbeitet Hauptmann seine Liebschaft mit Ida Orloff.
  • Publikation von der sechsbändigen Gesamtausgabe von Hauptmanns Werken durch den Fischer-Verlag.

1907

  • Griechenlandreise.
  • Veröffentlichung von „Die Jungfern von Bischofsberg“.

1910

  • In der „Neuen Rundschau“ wird das epische Werk „Der Narr in Christo Emanuel Quint“ veröffentlicht.

1911

1912

1913

  • Mit „Atlantis“ wird erstmals ein Film von Hauptmann aufgeführt.

1916

  • Nach einem Ferienaufenthalt in Hiddensee avanciert Hauptmann zu einem ständigen Besucher der Ostseeinsel.

1918

  • Gemeinsam mit anderen Intellektuellen und Künstlern unterschreibt Hauptmann eine Erklärung, womit der Aufbau der Weimarer Republik unterstützt wird.
  • Veröffentlichung von „Der Ketzer von Soana“.

1922

  • Die Gerhart-Hauptmann-Festspiele finden in Breslau statt.
  • Erhalt des Adlerschildes des Deutschen Reiches.

1924

  • Hauptmann wird Ehrenmitglied in der Akademie der bildenden Künste in Wien.
  • Aufnahme in die Friedensklasse des „Pour le Mérite“.
  • Hauptmann verfasst den Roman „Die Insel der Großen Mutter“.

1926

1928

  • Hauptmann tritt in die Preußische Akademie der Künste ein.

1930

  • Kauf eines Hauses (Haus Seedorn) in seiner zweiten Heimat Hiddensee.

1932

  • Letzte Uraufführung eines seiner Dramen in Deutschland zu seinen Lebzeiten mit dem symbolischen Titel "Vor Sonnenuntergang".
  • In den USA wird Hautmann die Ehrendoktorwürde der Columbia University verliehen.
  • Der amerikanische Präsident lädt Hauptmann ins Weiße Haus ein.
  • Hauptmann wird der Goethepreis verliehen.

1937

  • Veröffentlichung der Autobiographie „Das Abenteuer meiner Jugend“.

1938

  • Letztmalig reist Hauptmann nach Italien.

1940

1942

  • Zu seinem 80. Geburtstag erfährt Hauptmann viele Ehrungen sowohl in Breslau, als auch in Wien.

1943

  • Hauptmann verfasst die Novelle „Mignon“, in der er über seine fiktive Begegnung mit Goethe schreibt (Druck 1947).
  • Letzter Aufenthalt in Hiddensee.

1945

  • Die Bombenangriffe auf Dresden, wo er sich zu der Zeit auch aufhält,  erschüttern Hauptmann zutiefst.
  • Ernennung zum Ehrenpräsident des Kulturbundes.

1946

  • Am 6. Juni stirbt Gerhart Hauptmann auf seinem Wohnsitz Wiesenstein in Agnetendorf. Am 28. Juli wird er in Hiddensee beerdigt.